Die Sache mit dem Preis
Wie Sie ja bereits wissen, hatten wir jahrelang Tiere aus dem Tierschutz. In den Jahren hätte ich mir nie vorstellen können, ein Kätzchen
vom Züchter zu holen. Ich dachte, dass Züchter sich eine goldene Nase verdienen und dass die Tiere auch nicht besser oder schlechter
sind, als die vom Tierschutz.
Nun bin ich selber Züchter. Was ist passiert?
Die Tiere eines Züchters sind natürlich nicht besser oder schlechter, aber es gibt deutliche Unterschiede.
Ein seriöser Züchter betreibt eine vernünftige Gesundheitsvorsorge und züchtet auch nur mit gesunden Tieren.
Der Stammbaum, den das Kätzchen hat, besagt, dass das Kätzchen reinrassig ist. Außerdem kann man als Besitzer Ahnenforschung betreiben
und sich somit auch über die Gesundheit der voherigen Generationen informieren.
Bei Tieren ohne Stammbaum wissen Sie leider nicht was in den vorherigen Generationen gesundheitlich so los war.
Ein seriöser Züchter gibt seine Babys nicht vor der 12. Woche ab, da er weiß, dass die wichtigste Phase der Sozialisierung nach der 8. Woche
erst beginnt. Da lernen die Kätzchen nämlich erst richtig was sie bei Artgenossen und dem Menschen dürfen oder nicht.
Unsere Kätzchen aus dem Tierschutz kamen oft mit sechs oder acht Wochen zu uns. Bei einem Kater haben wir es nicht geschafft, sein
Selbstbewußtsein soweit aufzubauen, dass er mit anderen Katzen zurecht kommt. Er lebt heute leider als Einzelkatze. So geht es ihm am besten.
Abgesehen davon waren die Tiere, die nicht vom Züchter kamen im Endergebniss viel teurer als ein Tier vom Züchter, da wir mit allen erst lange
und viele Besuche beim Tierarzt absolvieren mussten. Auch konnten wir daher die Babyzeit nie richtig genießen. Sie war von Sorge und Arbeit
geprägt.
Unser Peacemaker`s Roadrunner z.B. hat den Tierarzt das erste Mal bei uns gesehen, als er im Alter von einem Jahr wieder geimpft werden musste.
Das war ein wunderbares Erlebnis für uns.
Nun können Sie sagen, dass es auch Tiere von sogenannten “Züchtern”gibt, die wesentlich weniger kosten. Aber sind das wirklich Züchter?
Wahrscheinlich eher nicht. Sie nennen sich oft nur so. Diese preislichen Unterschiede bedeuten meist extreme Unterschiede in Sachen
Gesundheitsvorsorge und Ernährung.
Auch wir sind mal bei einem solchen Menchen gelandet, Jahre bevor wir Roadrunner holten.
Wir wollten uns den Traum von einer Maine Coon verwirklichen. Die Züchterin inserierte damals für einen wesentlich günstigeren Preis als andere.
Nun ja, dachten wir, gucken können wir ja mal.
Gesagt, getan, wir haben die Züchterin besucht, haben die Elterntiere und deren Stammbäume gesehen und uns in Belfast verliebt.
Auf die Frage, warum ihre Tiere denn soviel günstiger seien als andere, wurde uns geantwortet, dass die Kitten keine Papiere bekämen, da der
Zuchtwart des Vereins gesagt habe, dass die Mama einen Knickschwanz habe. Es wurde uns ein Schreiben gezeigt, dass die Katze untersucht worden
sei und keinen Knickschwanz habe. Die Züchterin wolle daher auch gegen den Verein angehen und den Verein wechseln.
Das leuchtete uns ein und da uns der Stammbaum nicht so wichtig war ( wir wussten damals nicht, dass er die Reinrassigkeit des Tieres beweist ),
da der Kater ein Liebhabertier sein sollte, kauften wir Belfast.
Heute weiß ich, dass auch Katzenbabys mit Knickschwanz einen Stammbaum bekommen hätten ( nur als Nachweis der Reinrassigkeit ).
Man hätte aber nicht mit ihnen züchten dürfen, da ein Knickschwanz vererbt werden kann.
Im Nachhinein haben wir dann gesehen, dass die Katzen dort mit Futter der unteren Preiskategorie ernährt wurden. ( Damals dachte ich noch, dass
Katzenfutter eben Katzenfutter sei. )
Bei Belfast war es trotz gutem Futter und Ernährungszusätzen leider so, dass er für Halsschmerzen sehr anfällig war. Wenn wir
erkältet waren, steckte er sich bestimmt an ( und zwar nur er ). Schlußendlich hatten wir keine “günstigere” Maine Coon. Wir hatten am falschen Ende
gespart, weil wir einfach zu unwissend waren.
Das waren einige Gründe und Beispiele dafür, warum wir anfingen zu züchten und warum ein Tier von einem seriösen Züchter nicht für ein Butterbrot zu
bekommen ist.
Auch sehr schön zu lesen, ist diese interessante Seite. ( Mit freundlicher Genehmigung von Frau Fröhlich.......herzlichen Dank :-) )
